Das Anne-Frank-Projekt 2022/2023 Wenn Du nachfolgendes Video anschaust, verläßt du meinen Blog und gehst zu…
Eigene Erfahrungen mit Netzwerken und Kooperationen in der Schule
The End of The World as we Know it – eine Kooperation mit dem ETF 2020/2021
Im Rahmen meiner Arbeit als Lehrerin, die eine AG English Theatre leitet, bewegte mich der Raummangel an meiner Schule dazu, Kontakt mit dem English Theatre Frankfurt (EFT) aufzunehmen, auch um meiner Schülerschaft einen würdigen und wertschätzenden Aufführungsort zu bieten.
Gewinnbringende Situationen schaffen und Krisen überwinden
Durch Kontakte zu internationalen englischsprachigen Schriftstellern und Schriftstellerinnen hatte ich die Zusage erhalten, ihre kurzen Theaterstücke im Rahmen meiner Projektarbeit kostenfrei zu nutzen. Darüber hinaus schrieb ich auch Bernardine Evaristo, Trägerin des Booker Prize 2019, an, mit der Bitte das aktuelle Projekt mit ihrem Stück zur Corona-Krise zu unterstützen. Da sie selbst über ihre Erfahrung in der Theater-AG als Schülerin zum Schreiben kam, war sie sofort dazu bereit. Es war die Qualität der aktuellen Stücke, die das English Theatre Frankfurt überzeugte, unser Theaterprojekt zu begleiten. Das ETF selbst stellte beim Kulturfonds kunstvolleinen Förderantrag und so entstand das kooperative Theater-Projekt The End of The World as we Know it. Meiner Theater-AG wurde die Unterstützung PJ Escobios, einem professionellen Schauspieler, Theaterpädagogen des ETF und Leiter des Shakespeare Frankfurt zuteil. Trotz der Corona-Krise, die uns zu Zoom-Meetings zwang und später zu Probe-Treffen mit Maske auf dem Pausenhof der Schule, gelang es uns das Theater-Projekt zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Wir konnten an drei Tagen im Juli 2021 – wenn auch nicht wie geplant auf der Bühne des ETF- so doch auf dem Außengelände der Schule aufführen.

Fazit: Stärkung im ästhetischen Ausdruck und Persönlichkeitsentwicklung in der Krise
Die Vernetzung lokaler Bildungsinstitutionen (EFT und Sschule) führte zu einer erfolgreichen Kooperation in der Corona-Krise, von der alle beteiligten Partner profitierten. Das Prinzip der Interessensorientierung und des Lebensweltbezug war erfüllt, indem die acht Oberstufenschüler- und Schülerinnen die Stücke selbst aus verschiedenen Online-Anthologien sowie dem Angebot von Bernardine Evaristo auswählten. Die Stücke behandelten die Corona-Krise, die Machtübernahme der Jugend /Devolution, den Klimawandel und die Emanzipation von klischeehaften Frauenbildern. Es kam zu geplanten Interaktionen mit dem Publikum, das auch in eine inszenierte Demonstration aktiv miteinbezogen wurde. Der Bezug zu den Künsten war interdisziplinär und spartenübergreifend. Als Unterricht noch möglich war, wurden Mal- und Tanzaktionen sowie schauspielerische Angebote nach dem Prinzip der Stärkeorientierung wahrgenommen. Später, als wir auf Zoom-Meetings ausweichen mussten, half die Erfahrung von Selbstwirksamkeit bei der Bewältigung der psychischen Belastung durch die Corona-Krise. Das Prinzip der Ganzheitlichkeit ermöglichte intellektuelle und körperliche sowie affektiv-emotionale Erfahrungen. Die Jugendlichen konnten unter Anleitung eines professionellen englischsprachigen Schauspielers ihre eigene ästhetische Ausdrucksfähigkeit entwickeln. Da das Angebot englischsprachig war, fand eine Förderung in der Fremdsprache Englisch statt. Als die Theater geschlossen bleiben mussten, wichen wir auf Site Specific Theatre und Stationen Theater aus und haben für jedes der sechs kurzen Stücke geeignete Aufführungsorte auf dem Schulgelände gefunden. Dazwischen führten die jungen Darsteller mit weißen Theater-Masken zu den entsprechenden Aufführungsorten. So gelang es den krisenerprobten Jugendlichen sich ihre Schule zurückzuerobern.

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